Aus der Geschichte von Furschenbach
Furschenbach, seit 1.1.1973 im Zuge der Gemeindereform Ortsteil von Ottenhöfen, im mittleren Achertal 250 - 450 m-hoch gelegen, war bislang der kleinste Ort im Achertal. Infolge seiner Lage an der engsten Stelle des Tales ist auch kaum Möglichkeit zu einer nennenswerten Vergrößerung des Dorfes vorhanden, zumal die Struktur des Ortes größtenteils von der Landwirtschaft mit zerstreuten kleinen Einzelhöfen geprägt ist. Trotz seiner geringen Größe ist Furschenbach jedoch nicht die jüngste Ortschaft des Achertales. Die beiden Nachbarorte Ottenhöfen und Seebach werden urkundlich erst später erwähnt. Selbst der Ortsname von Kappelrodeck taucht erst in einer späteren Urkunde auf, obwohl dieser Ort älter als Furschenbach sein dürfte. Im Jahre 1339 wird Furschenbach erstmals urkundlich genannt, als Andres, Edelknecht von Bosenstein, von seinen Gütern auf dem "Güntzeberg" (Günsberg) in "Fursenbach" an das Kloster Allerheiligen verkaufte. Der Name Furschenbach (1355 Vursenbach, 1489 Fursembach und 1660 Fürßenbach) wird zurückgeführt auf "Bach des Furso" oder aber "Furso von Bach", einen Edlen, zu dessen Besitz der vordere Teil Furschenbachs, die "Rotte am Bach", gehörte. Die Besitzungen der "Herren von Bach" im Achertal und bei Sasbach wurden um 1470 teils an die Markgrafen von Baden, teils an das Bistum von Straßburg veräußert. Der südliche Teil des Ortes, die "Rotte am Berg" (Westseite des Zieselberges) mit Muttert, Buchwald und Schroffen gehörte den Bosensteinern bzw. nach Verkauf dem Kloster Allerheiligen. Der obengenannte Andres von Bosenstein hatte auf dem 1339 an Allerheiligen verkauften "Güntzeberg" (später "Günzenberge") ein Haus, in dem er zu wohnen pflegte. Das Kloster Allerheiligen besaß in der Folgezeit in Furschenbach einen Hubhof, auf dem das Hubgericht (Waldgericht) gehalten wurde. Hierbei wurde die Waldordnung verkündet, Vergehen bestraft, Walddistrikte gebannt oder freigegeben u.a.m. Furschenbach gehörte zu dieser Zeit zum Kirchspiel Oberachern. Nach Erhebung der Nikolauskapelle in Cappel by Rodecke (Kappelrodeck) zur Pfarrkirche im Jahre 1447 kam Furschenbach zur Pfarrei Kappelrodeck. Ab 1823 bildeten Ottenhöfen, Seebach und Furschenbach die Pfarrei Kapplertal. Der Name Kapplertal verschwand um 1850. Einen Bevölkerungszuwachs erhielt Furschenbach im Anfang des 18. Jh., als mehrere vorher im Raum Breitenbrunnen-Brandmatt wohnhafte Familien hierherzogen. Einige der etwa 30 Familien, die dort wohnhaft gewesen waren und aus Tirol stammten, brachen ihre Häuser ab und bauten sie in Furschenbach wieder auf. Die Höfe Alois Schneider (Michels), Franz Schneider (Weber-Jörg), Franz Panther (Lorenze-Hof) und Klaus Faist sollen schon im 17. Jh. am Breitenbrunnen bzw. an der Brandmatt gestanden sein. Die vom Breitenbrunnen waren um 1640 vom Fürstbischof von Straßburg aus Tirol (aus Imst im Inntal westlich Innsbruck) hierher gerufen worden, um für den Straßburger Bischof im Hornisgrindegebiet als Holzhauer und Waldarbeiter zu arbeiten. Jeder dieser Tiroler hatte ein Stück Land als Lehen, so daß er neben der Waldarbeit noch etwas Landwirtschaft betreiben konnte, wobei die Siedler ein verhältnismäßig ordentliches Auskommen hatten. Erst nach der Säkularisation, die unter Napoleon I. durchgeführt wurde, erhielt Furschenbach seine heutigen Gemarkungsgrenzen und wurde damit eine politisch selbständige Gemeinde, doch war die Ortschaft außerhalb des Achertales kaum bekannt. Die Bedeutung des Ortes nahm jedoch zu, als in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts an mehreren Stellen innerhalb der Gemarkung Granitstein abgebaut wurde. Beim Bau der Kehler Rheinbrücke im Jahre 1860 sowie bei deren Wiederaufbau nach der Zerstörung 1870 wurde Granit aus Furschenbach verwendet. In der Folgezeit wurde Furschenbacher Granit an vielerlei Stellen in Deutschland verbaut. Einige bekannte Bauwerke, deren Material von hier stammt, sollen erwähnt sein: Die Rheinbrücke bei Breisach und Neuenburg, die Befestigungsanlagen bei Metz, Straßburg und Helgoland, das Bismarckdenkmal in Hamburg, das Gefallenenehrenmal (2. Weltkrieg) bei Kehl, sowie das große Hochkreuz auf dem Ehrenfriedhof in Sandweiler, Luxemburg. Aber auch bei der Renovierung des Berliner Reichstagsgebäudes vor einigen Jahren wurden Granitsteinstufen von Furschenbach verwendet.
Vor der Erbauung der Achertalbahn im Jahre 1898 mussten alle Steine von hier mit Pferde- und Ochsengespannen bis Achern, teilweise sogar bis Kehl und Straßburg gefahren werden. Erst in den 20er Jahren wurden die Transporte mit Ochsen- und Pferdefuhrwerken durch Bahn und LKW abgelöst. Manche mitunter recht ergötzliche Geschichten wurden hierüber von den Fuhrmannsleuten erzählt. Die Bedeutung der Steinindustrie in unserem Ort hatte in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg ihren Höhepunkt erreicht und ist seither im Absinken begriffen. In den nahezu einem Dutzend vorhandenen mehr oder weniger großen Brüchen wird seit Jahren kein Gestein mehr abgebaut. Einen Ausgleich für die Rückentwicklung der Steinindustrie schaffte das Zweigwerk der Papierfabrik Lenk durch ihr Aufstreben nach der Währungsreform. Das Zweigwerk wurde geschlossen und die Produktion ins Stammwerk nach Kappelrodeck verlegt. Die im Zweigwerk beschäftigten Arbeiter konnten alle im Hauptwerk untergebracht werden. Während das Gesicht des Dorfes beim Bahnhof von der Industrie und beim Rathaus vom Neubaugebiet "Günsberg" geprägt ist, haben die übrigen weit verzweigten Ortsteile ihren landwirtschaftlichen Charakter erhalten. Die meisten Landwirte stehen noch in einem festen Arbeitsverhältnis bei einem Industrieunternehmen, um das Einkommen, das diese kleinen landwirtschaftlichen Betriebe abwerfen, etwas aufzubessern. Durch die heimische Industrie konnte die Gemeinde Furschenbach über ein verhältnismäßig gutes Steueraufkommen verfügen, wodurch seit der Währungsreform schon mehrere bedeutende Projekte verwirklicht, werden konnten. So wurde anfangs der 50er Jahre ein zweites Schulhaus gebaut. Bedingt durch die Schulreform, sind jedoch heute beide Häuser nicht mehr für schulische Zwecke genutzt. Nach der Errichtung eines Erweiterungsbaues im Jahre 1976 dient heute das neue Schulhaus als Kindergarten. Der Schulsaal im alten Schulhaus dient heute der Dorfmusik Furschenbach als Probelokal und der Freiwilligen Feuerwehr als Unterrichtsraum. In der ehemaligen Lehrerwohnung hat inzwischen das Deutsche Rote Kreuz, Ortsverein Ottenhöfen Seebach, sein neues Domizil gefunden. Weiter wurde ein 6-Familien-Wohnhaus errichtet, um die nach dem Kriege akute Wohnungsnot zu lindem. Ausgebaut wurden auch die Wirtschaftswege zum Bach und Muttert-Buchwald und mit einer Teerdecke versehen. Nicht vergessen seien die laufenden Aufwendungen für die Feuerwehr, insbesondere die Anschaffung des Löschfahrzeuges im Jahre 1961 und der Bau von Löschwasserstellen. Aber auch die Unterstützung der im Jahre 1955 gegründeten Dorfmusik Furschenbach war immer ein Anliegen der Gemeindeverwaltung. Eine entscheidende Wende in der über 600-jährigen Geschichte von Furschenbach brachte der l. Januar 1973. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Gemeinde Furschenbach in die Gemeinde Ottenhöfen im Zuge der Gemeindereform eingegliedert. Seit dieser Zeit hat die Gemeinde Ottenhöfen für die kontinuierliche Fortentwicklung des Ortsteiles Furschenbach gesorgt. So konnte die von der Gemeinde Furschenbach eingeleitete Erschließung des Neubaugebietes "Günsberg" abgeschlossen werden. Die Einrichtung des Kindergartens und der Ausbau von Wirtschaftswegen und Hofzufahrten erfolgten ebenfalls unter der Regie der Gemeinde Ottenhöfen. Enorme Investitionen wurden in den Jahren 1983 / 84 im Ortsteil Furschenbach zum Ausbau der Kanalisation und den Anschluss an die Verbandskläranlage nach Kappelrodeck getätigt.
Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Furschenbach
Wenn die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Furschenbach 1986 auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblickte, so ist darunter zu verstehen, dass die Wehrmannschaft seit 1936 als Freiwillige Feuerwehr im Deutschen Feuerwehrverband besteht. Es heißt aber nicht, dass vor 50 Jahren in dem kleinsten Ort des Achertales die erste Löschmannschaft aufgestellt worden ist. Alten Büchern im Archiv des Rathauses ist zu entnehmen, dass bereits im Jahre 1852 in unserem Dorf eine Löschmannschaft bestand, die in jenem Jahr mit einer neuen Druckspritze ausgerüstet wurde. Bierwirt Johann Jülg aus Ottenhöfen forderte 1868 von der Gemeinde Furschenbach den Betrag von 6 Gulden und 35 Kreuzern für 8 Maß Bier, die er an die Furschenbacher Löschmannschaft nach Beendigung der Löscharbeiten bei einem Brand in Ottenhöfen ausgegeben hatte. Es handelte sich jedoch damals nicht um eine vereins- und verbandsmäßig erfasste Feuerwehr im heutigen Sinne, sondern nur um eine Anzahl Männer, die im Ernstfalle mit den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Ausrüstungsgegenständen Brandhilfe leisteten. Ob die Mannschaft damals namentlich und zahlenmäßig erfasste war, lässt sich nicht mehr nachprüfen, und ob die Männer gründlich und regelmäßig für den Brandschutz ausgebildet wurden, wie dies heute geschieht, ist zu bezweifeln. Eine solche Löschmannschaft gab es in Furschenbach bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. In der Zeit nach dem ersten Krieg bestand sie aus etwa 10-12 Mann, die aus den einzelnen Ortsteilen kamen. Jeweils im Frühjahr und im Herbst wurde eine Probe abgehalten und das Material überprüft. In den vorausgegangenen Jahren wird der "Dienst" der gleiche gewesen sein. Die eigentliche vereinsmäßige Gründung der Furschenbacher Wehr erfolgte jedoch erst wesentlich später. Am 6. April 1936 wurden von dem damaligen Bürgermeister Josef Schneider alle jungen Männer zwischen 18 und 31 Jahren ins Rathaus geladen. Nach einem entsprechenden Vortrag des Bürgermeisters wurde die Gründung einer Feuerwehr beschlossen. Bereits eine Woche später fand die erste Probe statt, bei der Wehrführer August Schwab das "Fußexerzieren" einübte, wie es im Protokollbuch heißt. Spritzmeister Köninger von Kappelrodeck übermittelte den jungen Wehrmännern die ersten Kenntnisse in der Brandbekämpfung. Das erste offizielle Auftreten der jungen Wehr erfolgte am 11. Oktober 1936 bei der Einweihung des Feuerwehrehrenmales auf dem Hohbühl bei Achern. Am Abend des gleichen Tages wurde im "Rebstock" in Furschenbach die Gründungsfeier abgehalten. Für eine kleine Ortschaft wie Furschenbach, die damals etwa 320 Einwohner zählte, bildeten diese 33 Mann eine ganz beachtliche Mannschaft. Nach dem Rücktritt des ersten Wehrführers Schwab im Herbst 1937 wurde am 15. Januar 1938 Franz Schneider als neuer Wehrführer gewählt, nachdem er die Feuerwehrschule in Schwetzingen besucht hatte. Die Freiwillige Feuerwehr Furschenbach besaß zu dieser Zeit drei Spritzen: die große, bereits erwähnte, aus dem Jahre 1852, eine Saug- und Druckspritze neuerer Bauart, die 1930 nach dem Brand bei Fridolin Knapp (Muttert) angeschafft worden war, sowie eine kleine tragbare Handspritze, die in erster Linie für den Einsatz im Innern von Gebäuden bestimmt war. Die Spritzen waren natürlich nur langsam beweglich, zumal die beiden großen, die von einem Ochsengespann bergauf gezogen werden mussten. Im Ernstfall wurde somit eine lange Zeit benötigt, um einen entlegenen Brandplatz zu erreichen. Um jedoch schnell einsatzfähig sein zu können, beschloss man, ein Motorfahrzeug und eine Motorspritze zu kaufen.
Das Fahrzeug wurde bereits am Tage nach der Beschlussfassung am 9. September 1938 in Baden-Oos als Gebrauchtwagen erstanden. Es war ein einstmals ganz komfortables Taxi aus der Bäderstadt: ein "Horch 8 Zylinder" mit 80 PS. Der Preis für das gut erhaltene Fahrzeug betrug ganze 600,- RM. So niedrig dieser Kaufpreis auch war, besonders aus der heutigen Sicht heraus, so war die Bezahlung doch nicht ohne weiteres sichergestellt. . Die Männer der Wehr bestritten ein Drittel des Kaufpreises aus der Feuerwehrkasse. Die anderen zwei Drittel stifteten die in Furschenbach ansässigen Firmen Lenk, Perazzi und Hartsteinwerke. Kurze Zeit danach, am 3. Dezember 1938 kaufte die Gemeinde eine Motorspritze TSA 8, die an den "Horch" angehängt werden konnte. Die Furschenbacher Wehr war somit gut ausgerüstet und hätte im Brandfalle rasch in Aktion treten können, zumal die Männer in häufigen Proben entsprechend ausgebildet und auf dem Laufenden gehalten wurden. Wenig später brach der Zweite Weltkrieg aus. Während der ersten beiden Kriegsjahre ruhte der Feuerwehrdienst, da fast alle Wehrmänner, darunter auch Kommandant Schneider, eingezogen waren. Dann wurden alle Männer zwischen 17 und 60 Jahren, die noch zu Hause waren, zur Wehr verpflichtet. Außerdem wurde auch eine Mädchenabteilung in zwei Gruppen mit zusammen 15 Mädchen aufgestellt. Theodor Decker übernahm hierbei das Amt des Wehrführers, Stellvertreter und Maschinist war Josef Roth, der beide Ämter bis zum Frühjahr 1961 betreute. In diese Zeit fiel der erste aktive Brandeinsatz der Furschenbacher Wehr innerhalb der Gemeinde. Die Wehr hatte sich am Sonntagvormittag, am 22. August 1943, zur Hauptprobe im Schulhof versammelt und erwartete den Kreisfeuerwehrführer. Da bei Fritz Steimle am oberen Bach ein Brand ausgebrochen war, erschien Bürgermeister Schneider und alarmierte die Wehr. Diese konnte sofort abrücken, hatte jedoch am Brandplatz keine Löschmöglichkeit, weil kein Brandweiher und somit kein Wasser in der Nähe war. Es wurde zwar in Eile ein Loch gegraben und Wasser hineingeleitet, das zufließende Wasser war in diesen Sommermonaten jedoch so spärlich, dass erst am Nachmittag gespritzt werden konnte. Das Haus war aber bis dahin bereits niedergebrannt. Nur ein Teil des Mobiliars hatte von der Wehr gerettet werden können. Bei diesem Brand zeigte sich erstmals deutlich, wie notwendig die Einrichtung von Feuerlöschteichen in entlegenen Ortsteilen ist. Während die größeren Wehren der Umgebung in der Zeit der Fliegerangriffe sich für größere und entferntere Einsätze bereithalten mussten und auch oft eingesetzt wurden, waren die Wehren von Furschenbach und Obersasbach Bereitschaftswehren für das ganze Gebiet des Kreises Bühl. Schon in den ersten Nachkriegstagen, am 15. Mai 1945 hatte die Furschenbacher Wehr ihren zweiten Einsatz in Furschenbach zu bestehen. Dank des raschen Eingreifens konnte ein Dachstuhlbrand bei Pius Schneider mit Hand- und Motorspritze schnell gelöscht werden, so dass ein größerer Schaden verhütet werden konnte. Eine Abteilung französischer Soldaten, die sich an den Löscharbeiten beteiligen wollte, traf am Brandplatz ein, als das Feuer eben gelöscht war. Der Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr Furschenbach erfolgte 1946. Der Krieg hatte auch hier seine Opfer gefordert und die Reihen der Wehr gelichtet. Neun der Wehrkameraden mussten ihr Leben lassen; mehrere kamen mit Kriegsverletzungen wieder heim. So konnte auch der Kommandant Franz Schneider infolge einer Verwundung sein Amt nicht mehr übernehmen. Den Wiederaufbau der Wehr leitete daher der damalige Wehrführer Theodor Decker. Die alten Wehrmänner und Mädchen schieden aus der Wehr aus. Junge Männer traten an ihre Stelle. In einer schweren Zeit während des Krieges und in den Nachkriegsjahren führte Theodor Decker die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Furschenbach, bis er plötzlich am 24. Juni 1951 starb. Den Kameraden der Wehr wird Theodor Decker in steter Erinnerung bleiben. Nahezu einstimmig wurde dann am 30. Oktober 1951 Schneidermeister Andreas Faist zum neuen Kommandanten gewählt; als Stellvertreter wurde Josef Roth im Amt bestätigt. Das gleiche Ergebnis brachte die Wahl 1956. Die Ausbildung der jungen Wehrmänner, die zunächst der Kommandant selbst durchgeführt hatte, wurde nach und nach von den jungen Wehrkameraden übernommen, die eine mehrwöchige Schulung mitgemacht hatten. Die Jungwehr erreichte bald einen derart guten Ausbildungsstand, dass sie bei mehreren Wettkämpfen gute Plätze belegen konnte. So erzielte die Jungwehr 1956 beim Feuerwehrfest in Bühl einen beachtlichen Erfolg, 1958 belegte die gleiche Mannschaft unter Gruppenführer Erich Bohnert den 2. Platz und 1960 in Steinbach unter Gruppenführer Siegfried Decker mit 200 Punkten den ersten Platz In der Generalversammlung am 29. März 1960 wurde zwar beschlossen, dass an den Wettkämpfen in Steinbach nicht teilgenommen werden soll, da man seinerzeit über kein eigenes Fahrzeug verfügte. Nachdem jedoch der damalige Landesbrandmeister Hehn mit der Streichung des Zuschusses für das neue Löschfahrzeug gedroht hatte, wurde doch noch eine Wettkampftruppe zusammengestellt. Mit einem von der Firma Gebr. Perazzi zur Verfügung gestellten VW-Combi wurde zur Wettkampfstätte gefahren, was dann, wie bereits erwähnt, ein voller Erfolg wurde. Durch die Einrichtung der Gruppenwasserversorgung im Jahre 1956 wurde die Möglichkeit einer raschen Brandbekämpfung besonders in den Ortsteilen im 'Tal wesentlich erhöht. Die Zweckmäßigkeit der Hydranten zeigte sich ganz klar beim Brand in der Werkhalle der Firma Gebr. Perazzi am 2. Oktober 1957 und beim Brand des Anwesens Franz Panther am 18. Januar 1958. Hier konnte durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr ein Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus und somit noch größerer Schaden verhindert werden. Bei der Generalversammlung 1959 wurde beschlossen, das alte Fahrzeug "Horch", das nicht mehr den Anforderungen entsprach, durch ein neues Löschfahrzeug abzulösen. Der alte Veteran, der seinerzeit 600 RM gekostet hatte, konnte für 250 DM verkauft werden, nachdem er mehr als 20 Jahre treu und brav der Wehr gedient hatte. Bald danach wurden zwei verschiedene Fahrzeuge vorgeführt: ein VW und TS 8, sowie ein Opel LF8. Man entschloss sich für den stärkeren Opel, der hier im Gebirge zweckmäßiger erschien und bestellte ihn im Juni 1959. Die Lieferung hat sich jedoch seitens der Lieferfirma immer mehr hinausgezögert, so dass damals ernsthafte Bedenken aufkamen, dass das Löschfahrzeug auch noch rechtzeitig zum 25jährigen Jubiläum eintrifft, das vom 8. -10. Juli 1961 gefeiert wurde. Das Eintreffen des neuen Löschfahrzeuges am 4. Juli 1961 ist im Protokollbuch unter der Überschrift "Was lange währt, wird endlich gut" vermerkt. So konnte dann am 25jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Furschenbach das neue Löschfahrzeug feierlich übergeben werden, glücklicherweise ist in der Zeit, als die Wehr über kein Fahrzeug verfügte, kein Schadenfeuer aufgetreten.
Bei der Generalversammlung im März des Jubiläumsjahres 1961 wurde der bisherige Kommandant Faist wieder gewählt. Stellvertreter wurde der damalige. Gruppenführer Siegfried Decker. Die Feier des 25jährigen Jubiläums mit der Übergabe des neuen LF 8, war wohl der Höhepunkt in der 50jährigen Vereinsgeschichte. Bei der Generalversammlung am 7. April 1962 hat Wehrführer Andreas Faist sein Amt, das er seit 1951 innehatte, niedergelegt. In der außerordentlichen Generalversammlung am 12. Mai 1962 wurde dann Siegfried Decker mit großer Mehrheit zum Wehrführer gewählt, sein Stellvertreter wurde Wilhelm Benz. Die Ausbildung der Wehrmänner wurde zielstrebig fortgesetzt. Gruppenführer Josef Schmälzle hat junge, im Frühjahr 1962 eingetretene Wehrmänner zu einer Wettkampfgruppe ausgebildet die bei den Wettkämpfen anlässlich des Kreisfeuerwehrtages am 14. Juli in Önsbach einen beachtlichen Erfolg erzielen konnte. Nicht weniger Erfolg hatte die Wettkampfgruppe unter Leitung von Gruppenführer Wilhelm Benz bei den Wettkämpfen am 29. August 1964 in Lauf. Hier wurde in der Oberstufe des Leistungsabzeichen in Bronze erworben und von 500 erreichbaren Punkten 498 erreicht. Die gleiche Gruppe erwarb am 2. Juli 1966 in Schwarzach in der Sonderstufe noch das Leistungsabzeichen in Silber. Aus den jungen Wehrmännern, die in den Jahren 1965 - 1970 in die Wehr eingetreten sind, hat Gruppenführer Herbert Schneider eine Wettkampfgruppe ausgebildet, die bei den Wettkämpfen in Sinzheim am 13. Juni 1970 von 500 möglichen Punkten 477 erreichen konnte und somit das Feuerwehr-Leistungsabzeichen Baden-Württemberg in Bronze erhielt.