Freiwillige Feuerwehr  Ottenhöfen im Schwarzwald 
 

Chronik der Feuerwehr Ottenhöfen

 

Vorbereitung
In der Gemeinde Ottenhöfen geschah dies im Jahre 1920. Anlass war eine Brandkatastrophe im Ort, wobei der Schaden ca. 80.000,00 DM betragen hat. Nachdem die Gemeinde Ottenhöfen seit Jahrzehnten bei Feuersgefahren nur ungenügend Löschmittel zur Verfügung hatte, stand in der Regel die unorganisierte Lösch-Hilfsmannschaft größeren Bränden fast immer machtlos gegenüber. Dies gab den Anstoß, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Der damals neu gewählte Bürgermeister Wilhelm Bohnert steuerte, trotz finanzieller und anderer Schwierigkeiten gemeinsam mit dem Gemeinderat, auf sein vorgenommenes Ziel, der Anschaffung einer leistungsfähigen Spritze und Gründung einer freiwilligen Feuerwehr, mit aller Tatkraft zu.
Am 30.01.1921, auf einer öffentlichen Versammlung regte Bürgermeister Bohnert an, zu seiner Unterstützung in seiner Vorarbeit zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr, einen Arbeitsausschuss zu wählen. Die Wahl wurde vorgenommen und am 09.02.1921 fand eine erste Sitzung des Arbeitsausschusses statt. Nachdem die Finanzierung durch öffentliche Mittel und durch eine Sammlung in der Gemeinde gesichert war, stand einer Gründung der freiwilligen Feuerwehr nichts mehr im Wege.

Gründung der freiwilligen Feuerwehr
Nachdem die Finanzierung gesichert war, die nötigen Aufträge zur Beschaffung der Geräte und Ausrüstungsstücke erteilt, und die unerlässlichen Vorberatungen abgeschlossen waren, konnte die Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr Ottenhöfen“ erfolgen. Die Gründungsversammlung wurde auf den 22. Mai 1921 festgelegt. Der Versammlungsbesuch erfüllte alle Erwartungen, auch sonst war der Versammlung ein voller Erfolg beschieden. Es folgten die ersten Wahlen in der Geschichte der Feuerwehr Ottenhöfen, bei denen die Führung der Wehr bestimmt wurde. Es waren 54 Männer stimmberechtigt. Gewählt wurden:

Als Kommandant: Ob. F.X. Fauler
Als Stellvertreter: Gastwirt Albert Schnurr
Als Rechner: Gemeinderechner Leo Saitel
Als Zeugwart: Schmiedemeister Karl Armbruster

Die weitere Entwicklung der Wehr bis 1939
Die Wehr hat sich in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Im Spätjahr 1933 stellte Kommandant Fauler seinen Posten zur Verfügung. In der anschließenden Wahl wurde Schreinermeister Emil Ehret zum Kommandanten gewählt. Die Zeit des sogen. Dritten Reiches brachte für die Feuerwehr einschneidende Änderungen. Mit Erlass des Bad. Ministers des Innern vom 25.5.1934 wurde die bisherige Organisationsform, mit vereinsmäßigem Charakter, außer Kraft gesetzt und das Führungsprinzip eingeführt. Das Reichsfeuerwehrgesetz vom 23.11.1938 brachte verschiedene weitere Änderungen für das Feuerlöschwesen in ganz Deutschland mit sich. Die Feuerwehr wurde eine "Hilfspolizeitruppe". Diese Einordnung der Freiwilligen Feuerwehr schnitt tief in ihre bisherige Organisationsform ein und sollte später für manchen Feuerwehrmann unliebsame Folgen haben.

Der zweite Weltkrieg
Das Jahr 1939 brachte den 2. Weltkrieg. Ein großer Teil der ausgebildeten Stamm-Mannschaft wurde zum Kriegsdienst eingezogen, die Jugend musste einspringen. In der Zeit der sich immer mehr häufenden Bombenangriffen wurden schwere Einsätze in den zerstörten Städten der näheren und weiteren Umgebung durchgestanden. Sieben Feuerwehrkameraden kamen nicht mehr aus dem zweiten Weltkrieg zurück.

Frauen in der Feuerwehr
Durch das Einrücken zum Kriegsdienst der ausgebildeten Mannschaft wurde der Mangel an jungen Feuerwehrmännern immer kritischer. Es ergab sich die Notwendigkeit, auch 16 junge Frauen und Mädchen als Feuerwehrhelferinnen zu verpflichten und auszubilden. Dann kam im April - Mai 1945 der große Zusammenbruch. Die Freiwilligen Feuerwehren hörten auf zu bestehen.

Der Neuanfang 1945
Die Besatzungsstreitkräfte rückten im April 1945 in Ottenhöfen ein. Nachdem sich die französischen Besatzungstruppen etabliert hatten, erging im Oktober 1945 eine dienstliche Anweisung der Militärregierung an die Feuerwehren in der unter anderem stand: " …Wir teilen Ihnen hierdurch mit, dass die Verbände der Deutschen Feuerwehrleute jederzeit und unter allen Umständen einzuschreiten haben, und zwar zu Gunsten der Besatzungsbehörden als auch der Deutschen Bürger. Es gab sehr viele Schwierigkeiten durch die französische Militärregierung. Erst in den Jahren 1949 - 1950 konnte man wieder von normalen Verhältnissen reden, der Aufbau der Feuerwehren konnte wieder beginnen.

Beginn eines neuen Abschnittes
Kommandant Emil Ehret stellte 1949 seinen Posten wegen Erreichung der Altersgrenze zur Verfügung. Zum neuen Kommandanten wurde Otto Fuchs gewählt, und zu seinem Stellvertreter Ludwig Klink. Bereits im Jahre 1952 konnte ein Schlauchtrockenturm und ein Übungsturm hinter dem Rathaus errichtet werden. Die Rathaus-Remise wurde durch einen Anbau vergrößert und als Feuerwehrgerätehaus benutzt. Eine Alarmsirene wurde angeschafft und im Jahre 1953 ein neues Löschfahrzeug gekauft. Auch sonst wurde die Geräteausstattung laufend verbessert. Das Jahr 1961 brachte einen Wechsel im Kommando der Feuerwehr Ottenhöfen. Otto Fuchs war in den Dienst der Landesfeuerwehrschule als Lehrer und Ausbilder eingetreten. Zum neuen Kommandanten wurde der bisherige Stellvertreter Ludwig Klink gewählt. Stellvertreter wurde Arnold Steimle.
Im Jahre 1962 beging die Freiwillige Feuerwehr Ottenhöfen das 40-jährige Gründungsjubiläum. Es gab eine große Schauübung, ein Festbankett und einen imposanten Festumzug. Das Fest wurde ein voller Erfolg. Am 2. März 1963 war erneut ein Kommandant zu wählen. Kommandant Ludwig Klink stellte seinen Posten wegen Erreichung der Altersgrenze zur Verfügung. Bei der folgenden Wahl wurde Wilhelm Lepold zum Kommandanten gewählt. Sein Stellvertreter wurde Franz Kimmig. Die Generalversammlung am 30.April 1968 bestätigte der Kommandant für eine weitere Wahlperiode. Stellvertreter wurde Walter Breig. Immer wieder besuchten Feuerwehrmänner Lehrgänge an den Feuerwehrschulen Freiburg und Bruchsal. Dies hat sich für die Ausbildung der Wehr bezahlt gemacht.




Im Jahr 1970 wurde das neue Löschfahrzeug LF 16-TS angeschafft, ebenso eine Installation einer Funk-Feststation und tragbare Funksprechgeräte in den Fahrzeugen. Auch wurden Pressluft-Atemschutzgeräte gekauft. Im Oktober 1970 legte Kommandant Wilhelm Lepold sein Amt nieder, ebenso sein Stellvertreter. Am 14. November 1970 wurde Albert Huber zum Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter wurde Albrecht Wiegant. Im Juli 1971 wurde das 50-jährige Gründungsjubiläum gefeiert. Besondere Erwähnung verdient das Festbankett, eine Schauübung und der sehenswerte Festumzug.

Die Gemeindereform und die Feuerwehr
Im Rahmen dieser Reform wurde die selbständige Gemeinde Furschenbach am 1. Januar 1973 in die Gemeinde Ottenhöfen eingemeindet. Über die Zukunft der beiden Wehren wurde eine neue Satzung erarbeitet. Es wurde festgelegt, dass die bisherige freiwillige Feuerwehr Furschenbach als selbständige Abteilung der freiwilligen Feuerwehr Ottenhöfen weitergeführt wird. Es wurde die Neuwahl eines Kommandanten sowie eines Stellvertreters für die Gesamtwehr notwendig. In der ersten gemeinsamen Hauptversammlung am 5. Mai 1973 legten Albert Huber und sein Stellvertreter ihre Ämter nieder. Am selben Tag wurde Walter Breig zum Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter wurde Siegfried Decker.

Die weitere Entwicklung
Im März 1977 erhielt die Feuerwehr das Tanklöschfahrzeug TLF 16 mit einem Tankinhalt von 2400 Liter Löschwasser und einer Pumpenleistung von 1600 Liter in der Minute. Die Kaufsumme betrug ca. 155 000,00 DM, zu der das Land Baden-Württemberg 40 % bereitstellte. Bei der am 18. März 1978 durchgeführten Generalversammlung wurde Kommandant Breig für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Zum neuen Stellvertreter wurde Gerhard Roth von den Wehrmännern der Gesamtwehr ebenfalls bestätigt. Im Jahre 1978 wurde die Feuerwehr Ottenhöfen mit zwölf Funkalarmweckern ausgerüstet. Diese Alarmwecker erlauben es, die Wehr „still“ zu alarmieren. Eine leistungsfähige Sammelwasserversorgung mit einer großen Anzahl Hydranten steht zur Verfügung. Auch wurden mehrere Löschwasserteiche angelegt. Die Feuerwehr Ottenhöfen beteiligte sich in bestimmten Abständen an Leistungsübungen, die jedes Jahr im Ortenaukreis durchgeführt wurden. Dieselben wurden immer mit achtbarem Erfolg abgeschlossen. Das 60-jährige Feuerwehrjubiläum wurde im Juli 1981 mit einem großen Fest gefeiert. Die reine Feuerwehr wandelte sich zu einer vielseitig einsetzbaren Mannschaft, z. B. bei Einsätzen im Hochwasserbereich, bei Verkehrsunfällen oder bei Suchaktionen vermisster Bürger. In der Jahreshauptversammlung 1983 wurde Walter Breig als Kommandant wiedergewählt. Stellvertretender Abteilungskommandant war Ludwig Klink jun. Im Jahre 1988 erhielt Konrad Schneider von der Mannschaft das Vertrauen als neuen stellvertretenden Abteilungskommandanten. Die Feuerwehr Ottenhöfen benötigte dringend ein neues Feuerwehrgerätehaus. Am 16. März 1992 konnte der Erbbauvertrag für ein Grundstück „In der Höf“ abgeschlossen und bereits am 27. November 1992 der „Erste Spatenstich“ unternommen werden. Am 7. Mai 1995 war die Einweihungsfeier des Gerätehauses. Mit über 4000 Arbeitsstunden beteiligten sich die Wehrmänner an der Verwirklichung. Die Gesamtbaukosten betrugen 2 115 000,00 DM. Kommandoablösung hieß es im März 1993. Kommandant Walter Breig stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl. Konrad Schneider wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Ebenso zum Abteilungskommandanten der Abt. Ottenhöfen. Felix Kimmig wurde stellvertretender Abteilungskommandant. Der vorhandene TSA Tragkraftspritzenanhänger könnte im Frühjahr 1994 durch ein günstig erworbenes TSF-Tragkraftspritzenfahrzeug (Ford Transit) ersetzt werden. Somit konnte bei Löscheinsätzen eine Staffel direkt zur Wasserentnahmestelle fahren und die Brandstelle mit Löschwasser versorgen. Im März 1996 löste Kurt Fuchs Kamerad Felix Kimmig als stellvertretenden Abteilungskommandanten der Abt. Ottenhöfen ab. Im Juli 1996 konnte die Abt. Ottenhöfen das 75-jährige Gründungsjubiläum feiern. In einem 4-tägigen Festablauf fanden das Festbankett, eine Modeschau, ein großer Festumzug sowie ein Unterhaltungsabend mit einer umfangreichen Tombola statt. Im März 1998 erhielt Konrad Schneider als Feuerwehrkommandant der Gemeindefeuerwehr, sowie Abteilungskommandant der Abt. Ottenhöfen von den Wehrmännern erneut das Vertrauen seine Ämter weiterzuführen. Ebenso der stellvertretende Feuerwehrkommandant Gerhard Roth sowie der stellvertretende Abteilungskommandant Kurt Fuchs. Am 17. Mai 1998 konnte eine, nach eigenen Wünschen zusammengestellte, Feuerwehrfahne im Rahmen eines „Tag der offenen Türe“ im Feuerwehrgerätehaus gesegnet werden. Im Juli 2001 ersetzte ein günstig erworbenes, neueres TSF (VW LT 31) das zwischenzeitlich 34 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug (Ford Transit) ab. Die Einsatzfähigkeit war wieder gewährleistet. In der Jahreshauptversammlung im März 2003 erhielt der Feuerwehrkommandant Konrad Schneider und sein Stellvertreter Gerhard Roth erneut das Vertrauen der Mannschaft, ihre Ämter weiterzuführen. In der Abteilungsversammlung erklärte sich Kurt Fuchs bereit, das Amt des Abteilungskommandanten zu übernehmen, was durch die Mannschaft auch bestätigt wurde. Als sein Stellvertreter wurde Michael Harter gewählt. Am 23. November 2004 konnte, nach langen Vorbereitungen, das seit 1970 in Dienst gestellte LF 16-TS durch ein neues, leistungsfähiges LF 10/6 abgelöst werden. Das Fahrzeug verfügt über einen leistungsstarken 280 PS Motor, wodurch die langen, steilen Anfahrtswege unseres Gemeindegebietes in kürzester Zeit überwunden werden können. 6 Atemschutzgeräte der modernsten Ausführung, einen 1200 Liter fassenden Löschwassertank, sowie eine 3-teilige Schiebleiter gewähren einen schnellen und sicheren Einsatz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung. Im Jahre 2006 erreichte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Gerhard Roth die zulässige Altersgrenze und stellte somit in der Jahreshauptversammlung im März sein Amt zur Verfügung. Als sein Nachfolger wählten die aktiven Feuerwehrmänner Ludwig Faist zum neuen stellvertretenden Feuerwehrkommandanten. Im Jahre 2008 standen turnusmäßig wieder die Wahlen der Feuerwehrführung an. Feuerwehrkommandant Konrad Schneider und sein Stellvertreter Ludwig Faist kandidierten in der Jahreshauptversammlung am 08. März erneut und konnten das Vertrauen der Wehrmänner für sich gewinnen. In der Abteilungsversammlung am 29. März kandidierte Abteilungskommandant Kurt Fuchs erneut und konnte durch überzeugte Mehrheit sein Amt weiterführen. Der stellvertretende Abteilungskommandant Michael Harter stellte aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Als sein Nachfolger wählten die Feuerwehrmänner Jan Streibelt.